Die wissenschaftlichen Bibliotheken in Baden-Württemberg haben sich in einem neuen landesweiten Projekt zum Ziel gesetzt, ein zukunftsfähiges und gemeinschaftliches Bibliotheksmanagementsystem (BMS) einzuführen.
Bereits seit mehreren Jahren haben wir, betrieben durch das Bibliotheksservice Zentrum (BSZ), ein gemeinsames BMS im Einsatz (aDIS von der Firma aStec). Die Ausschreibung und Einführung wurde damals vom Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kunst (MWK) finanziell mit dem Projekt „IBS Integriertes Bibliotheksmanagementsystem“ unterstützt. Für die Koordination der teilnehmenden Bibliotheken und die Weiterentwicklung wurde ein Lenkungsausschuss IBS eingerichtet, dem wir als DHBW Bibliothek und HAW Bibliothek auch angehören. Die Teilnehmerbibliotheken umfassen sowohl Universitäts-, Landes- und Hochschulbibliotheken sowie die Bibliotheken der Pädagogischen Hochschulen und Musikhochschulen.
Durch die sehr guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit allen Hochschulsparten und der Notwendigkeit, dass wir unsere Arbeitsprozesse auch auf zukünftige Bedürfnisse ausrichten müssen, wurde nach der langen Betriebslaufzeit das Folgeprojekt "bwNGB - Neues Bibliotheksmanagementsystem" angestoßen um u. a. die Zukunftsfähigkeit des aktuellen Systems sowie der aktuell auf dem Markt verfügbaren Systeme zu analysieren und mögliche weitere Schritte zu prüfen.
Vorprojekt
Es haben bereits im Rahmen des bwNGB Projekts einige Vorarbeiten dazu im Kreis der Bibliotheken stattgefunden, u. a. Definition eines Anforderungskatalogs an ein modernes BMS, Marktsichtung und Kosteneinschätzung, Rechtsgutachten über die Zusammenarbeit und einen möglichen Vergabe-/Ausschreibungsprozess. Die Vorarbeiten wurden vom MWK in Form eines bewilligten Vor-Projekts zum bwNGB unterstützt.
Perspektive
Nach dem erfolgreichen Vorprojekt soll ab 2023 mit der Unterstützung der Hochschulen und Universitäten und der Bereitstellung erforderlicher Mittel die Ablösung der bisher eingesetzten Systeme begonnen werden und vor Ende des Jahrzehnts die Migration abgeschlossen sein. Allerdings ist uns sehr bewusst, dass die Anforderungen an ein modernes Bibliotheks-management auch mit entsprechenden Kosten für ein tragfähiges System verbunden sind. Um eine finanzielle Unterstützung der Softwareeinführung und Datenmigration durch das Land für dieses wichtige Vorhaben erreichen zu können, ist es unabdingbar, dass wir vom Kreis der Hochschulleitungen eine grundsätzliche Befürwortung dieses Vorhabens erhalten.
Was bedeutet das für die LIV? Im Moment noch gar nicht viel, außer dass wir uns an den Vorarbeiten im Rahmen unserer Mitgliedschaft im Lenkungsausschuss wie bisher einbringen. Das Projekt ist ingesamt sehr dynamisch, da wir einseits mit sehr unterschiedlichen Projektphasen und vielen unbekannten Herausforderungen (finanziell und technisch) arbeiten müssen.
Ob die Hochschulbibliotheken, hier sind die HAWs, DHBWs, PHs, und MHs gemeint, das Bibliothekssystem wechseln und wenn ja, zu welchem Anbieter und bis wann, ist noch völlig offen. Wir halten das LIV-Team über die weiteren Projektschritte und Ergebnisse aber selbstverständlich auf dem Laufenden.
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